Obedience,
was direkt übersetzt “Gehorsam” bedeutet, ist eine Hundesportart mit englischen
Wurzeln, bei der es auf die Genauigkeit und eine schnelle Ausführung der
Übungen ankommt. Viele sprechen hier auch von “der hohen Schule" der
Unterordnung.
Das Mensch-Hund-Team – das Wichtigste im
Obedience
Einer der wichtigsten Punkte im Obedience ist das Team im Ring. Die
Ausstrahlung und Freude bei der gemeinsamen Vorführung der Übungen – darauf
kommt es an. Hund und Mensch müssen sich aufeinander verlassen können, Spaß an
jeder einzelnen Übung haben und diesen Spaß auch in der Prüfung präsentieren.
Voraussetzung für Hund und Mensch
Geeignet ist der Hundesport für alle Rassen – egal, welche Größe und Alter.
Regelwerk und Klassen im Obedience
Im Obedience wird nach der Begleithundeprüfung
(Bedingung für den Start im Obedience) in fünf Klassen gestartet: Beginner, Klasse 1, Klasse
2 , Klasse 3 und Seniorklasse.
Das Mensch-Hund-Team wird dabei von einem sogenannten Steward durch die
Prüfung geführt. Er sagt dem Starter, welche Übung als nächstes gezeigt wird
und wann Kommandos gegeben werden sollen. Ohne Steward geht im Ring also gar
nichts und ja, der Starter sollte die Anweisungen vom Steward abwarten, sonst
ist die folgende Übung direkt genullt. Wobei wir auch schon beim Richter sind.
Er ist ein stiller Beobachter aller Übungen und bewertet diese jeweils am Ende
mit den Noten 0, 5 – 10, wobei 10 die Höchstpunktzahl ist.
Angefangen wird in der Klasse Beginner.
In dieser Klasse werden die folgenden Übungen abgefragt:
Verhalten gegenüber anderen Hunden (4)
Stehen und betasten (3)
2 Minuten Liegen in einer Gruppe – Hundeführer in Sicht (3)
Freifolge (3)
Sitz oder Platz aus der Bewegung (2)
In ein 10 m entferntes Quadrat schicken mit Platz (3)
Abrufen (3)
Apport auf ebener Erde (3)
Distanzkontrolle mit zwei Wechsel auf 5 Meter Entfernung (3)
Um einen 10 Meter entfernten Kegel schicken (3)
Zusätzlich zu den Übungen wird der Gesamteindruck bewertet (2)
Die Zahlen in den Klammern sind die sogenannten Koeffizienten. Hat eine
Übung den Koeffizienten 3, wird die Note dieser Übung mit 3 multipliziert. In
der Beginner-Klasse ist also das Verhalten gegenüber anderen Hunden die
“teuerste” Übung.
Der Schwierigkeitsgrad steigt mit jeder Klasse.
Prüfungen und Punktevergabe
Um eine Prüfung zu bestehen, braucht man mindestens 192 Punkte. Hat ein Team
zwischen 192 und 223,5 Punkte erreicht, ist die Prüfung mit einem “Gut”
bestanden. Bei 224 – 255,5 Punkten hat das Team ein “Sehr gut” erreicht. Ab 256
Punkte erhält der Starter ein “Vorzüglich” und nur damit ist das Team
berechtigt, in der nächsthöheren Klasse zu starten.
Die Bewertungen der Übungen erfolgt durch den Leistungsrichter, der im
Prüfungsring beobachtet. Bewertet wird nach der Prüfungsordnung und einem
Richterleitfaden. Dieser sieht für bestimmte Mängel in einer Übung vor, wie
viele Punkte abgezogen werden.
Es gibt im Obedience neben den “kleinen” Prüfungen Vereins-, Kreis- und
Verbandsmeisterschaften die großen Prüfungen Deutsche Meisterschaft und
Weltmeisterschaft.
Wer nun Lust bekommen hat, sollte sich das Training mal anschauen.